Blattseptoria (auch bekannt als Septoria-Blattdürre oder Septoria-Fäule) ist ein allgemeiner Begriff für den Schaden, der durch eine Reihe von Pilzen verursacht wird, die auf Pflanzen wachsen können; bei Gras heißt der Übeltäter Septoria lycopersici. Siehst du gelbe Flecken auf den Blättern, könnte es dieser Pilz sein. Zum Glück lässt er sich gut behandeln.
- Was verursacht Blattseptoria bei Cannabis?
- Wie wirkt sich Blattseptoria auf Cannabis-Plfanzen aus?
- Was sind die Symptome von Cannabis-Blattseptoria?
- 1. Gelbe Flecken auf Cannabisblättern
- 2. Wachstum der Pyknidien
- 3. Verkümmertes Wachstum
- Verwechsle Blattseptoria nicht mit anderen Cannabisproblemen
- Wie du gelbe Flecken auf Cannabisblättern behandelst
- 1. Alle betroffenen Cannabisblätter entfernen
- 2. Luftstrom einstellen
- 3. Feuchtigkeit reduzieren
- 4. Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen
- 5. Bei schweren Fällen ein Fungizid verwenden
- Wie du Cannabis-Blattseptoria verhindern kannst
- 1. Halte deinen Anbauraum sauber
- 2. Halte die richtigen Bedingungen aufrecht
- 3. Beschneide deine Pflanzen
- Tipps für Outdoor Grower
- Erkenne die Flecken, bevor es zu spät ist
Was verursacht Blattseptoria bei Cannabis?
Pilzsporen, die gelbe Flecken auf den Blättern verursachen, werden in der Regel durch Spritzwasser, Wind oder verunreinigte Werkzeuge verbreitet. Sobald die Sporen auf einer Pflanze landen, können sie schnell keimen und in das Pflanzengewebe eindringen, was zu einer Infektion führt. Blattseptoria tritt zwar häufiger bei Pflanzen im Freien auf, aber auch Zimmerpflanzen können von ihr betroffen sein, falls du deinen Anbaubereich nicht sauber hältst.
Wie wirkt sich Blattseptoria auf Cannabis-Plfanzen aus?
Blattseptoria überwintert auf abgefallenen Blättern in kühlen, feuchten Umgebungen – und nicht nur Cannabisblätter, sondern alle Blätter, die den ganzen Winter über draußen sind, können diesen Pilz beherbergen. Sobald der Frühling kommt und neue Pflanzen heranwachsen, werden diese Sporen aktiviert und suchen sich ein neues Zuhause. Meistens werden die Septoria-Sporen durch Wasserspritzer oder Wind verbreitet, und sobald sie ein neues Zuhause gefunden haben, machen sie sich an die Arbeit.
Der Pilz dringt zunächst in die Außenwände des Blattes ein und beginnt dann, sich von dort aus zu vermehren. Wenn die Infektion einmal begonnen hat, breitet sie sich weiter aus, bis das Blatt gelbe Flecken bekommt, die schnell braun werden, bevor das Blatt schließlich abstirbt. Obwohl Septoria die Blüten deiner Cannabispflanze nicht angreift, kann der Schaden an den Blättern deinen Ertrag stark verringern, die Pflanze anfälliger für andere Probleme machen und sie möglicherweise sogar töten, wenn sie nicht behandelt wird.
Wenn du weißt, worauf du achten musst und wie du die Cannabis-Blattseptoria von anderen Problemen unterscheiden kannst, ist es jedoch möglich – und wichtig – schnell einzugreifen.
Was sind die Symptome von Cannabis-Blattseptoria?
1. Gelbe Flecken auf Cannabisblättern
Das häufigste Symptom von Blattseptoria sind unregelmäßige gelbe Flecken, die sich auf den Cannabisblättern bilden. Da diese Infektion einige Zeit braucht, um sich bemerkbar zu machen, treten diese Flecken am ehesten auf älteren Pflanzen auf, können aber prinzipiell überall erscheinen.
Diese Flecken sind oft kreisförmig oder elliptisch, haben aber fast immer unregelmäßige Formen und Ränder und keine einheitliche Farbe. In der Regel haben sie einen äußeren gelben Rand, innere hellbraune Ringe und sind in der Mitte dunkelbraun oder grau. Diese Flecken breiten sich immer weiter aus, bis der Pilz das ganze Blatt befallen hat.
2. Wachstum der Pyknidien
Bleibt der Pilz unbehandelt, beginnt der Pilz im Inneren des Blattes aus der Mitte der gelben Flecken Fruchtkörper zu sprießen. Diese erscheinen als kleine schwarze Punkte (sogenannte „Pyknidien“), die mit bloßem Auge sichtbar sind. Wenn du sie siehst, musst du sofort handeln, da sich die Infektion bereits ausgebreitet haben kann.
3. Verkümmertes Wachstum
Da infizierte Cannabisblätter weniger Licht absorbieren können, verlangsamt sich das Wachstum der gesamten Pflanze bis zum Stillstand. Dieses Symptom ist jedoch nicht allein auf Blattseptoria zurückzuführen. Außerdem tritt Septoria häufiger bei blühenden Cannabispflanzen auf, sodass du ausbleibendes vertikales Wachstum möglicherweise gar nicht bemerkst, da die Pflanze zu dem Zeitpunkt, an dem die Anzeichen auftreten, bereits mit Wachsen fertig ist. Diese Krankheit wirkt sich zwar nicht direkt auf die Blüten aus, aber eine infizierte Pflanze produziert viel weniger, da sie keine richtige Photosynthese betreiben kann.
Verwechsle Blattseptoria nicht mit anderen Cannabisproblemen
Vergilbende Blätter sind vielleicht das häufigste Anzeichen dafür, dass etwas mit einer Cannabispflanze nicht stimmt. Während ein Mangel oder Überschuss an fast jedem Nährstoff zu Vergilbung führen kann, wird Kalziummangel am ehesten mit Septoria verwechselt, da beide zu gelben/braunen Flecken auf den betroffenen Blättern führen. Um das Problem also behandeln zu können, musst du unbedingt wissen, um welches der beiden Probleme es sich handelt.
Grob gesagt gibt es vier Möglichkeiten festzustellen, ob du es mit Septoria oder Kalziummangel zu tun hast:
- Lage der Flecken
Septoria tritt oft zuerst an der Unterseite der Pflanzen auf (dafür gibt es einige Gründe, z. B. weil diese Blätter näher am Boden liegen und/oder weniger Luftstrom haben). Im Gegensatz dazu kann Kalziummangel überall und vom ersten Tag an auftreten.
- Farbe des Blattes
Bei Septoria entwickeln die Blätter gelbe Flecken, die sich langsam ausbreiten und braun werden. Bei Kalziummangel färben sich die Blätter zwischen den Adern langsam gelb-grün, bevor sie allmählich rötlich-braune Flecken bekommen.
- Zweigstärke
Das kann etwas subjektiv sein, aber wenn die Zweige noch fest sind, handelt es sich wahrscheinlich um Septoria, während ein Kalziummangel zu schwächeren, weicheren Zweigen führt.
- pH-Werte
Überprüfe den pH-Wert deines Wassers, des Mediums und des Abflusses. Wenn er im idealen Bereich liegt (6,0-7,0 für Erde, 5,5-6,5 für Wasser), handelt es sich höchstwahrscheinlich um Septoria. Ist der pH-Wert zu niedrig, handelt es sich wahrscheinlich um Kalziummangel.
Bedenke, dass eine Pflanze auch von beidem gleichzeitig betroffen sein kann, es ist also nicht unbedingt ein Entweder-Oder-Szenario.
Wie du gelbe Flecken auf Cannabisblättern behandelst
Jetzt, wo du festgestellt hast, dass du es tatsächlich mit Blattseptoria zu tun hast, ist es an der Zeit zu handeln. Du musst schnell aktiv werden, denn die Infektion wird nicht von alleine aufhören. Um Blattseptoria von Cannabis zu behandeln, befolge einfach diese Schritte:
1. Alle betroffenen Cannabisblätter entfernen
Sobald eine Infektion ein Blatt erfasst hat, ist es vorbei. Jetzt ist nicht die Zeit für Vorsicht oder Behutsamkeit, denn selbst wenn ein Blatt auch nur einen einzigen gelben Fleck hat, muss es sofort weg – ohne Ausnahme. Alle zurückbleibenden Sporen sind eine tickende Zeitbombe, die ansonsten irgendwann hochgehen würde.
Verwende eine desinfizierte, scharfe Schere (oder ein Rasiermesser), um die Blätter zu entfernen. Desinfiziere sie nach jedem Gebrauch, denn die Sporen können eine ganze Weile auf den Werkzeugen überleben. Das Letzte, was du zu diesem Zeitpunkt gebrauchen kannst, ist neue Krankheitserreger einzuschleppen. Sobald alle Blätter entfernt sind, müssen sie sofort ordnungsgemäß entsorgt werden. Schmeiß diese Blätter NICHT in den Kompost, da der Pilz dann einfach schläft, bis er wieder eine Chance bekommt, sich auszubreiten. Wirf die infizierten Blätter weg und bring den Müll nach draußen in die Tonne.
An diesem Punkt lohnt es sich wahrscheinlich auch, ein wenig weiter zu gehen und ein paar zusätzliche Cannabisblätter zu entfernen, selbst wenn sie keine Anzeichen aufweisen. Der Pilz braucht Zeit, um sich zu entwickeln, und nur weil ein Blatt aktuell gesund aussieht, heißt das nicht, dass es nicht schon infiziert ist. Außerdem kann eine ausreichende Luftzirkulation in deinem Anbauraum dazu beitragen, die Ausbreitung von Septoria zu verringern.
2. Luftstrom einstellen
Septoria-Pilze gedeihen in einer feuchten, nassen und ruhigen Umgebung, daher ist eine gute Luftzirkulation wichtig, um ihre Ausbreitung einzuschränken. Eine gute Luftzirkulation reduziert die Luftfeuchtigkeit, trocknet die Blätter aus (trockene Blätter sind viel weniger anfällig für Pilzinfektionen) und fördert generell ein gesundes, robustes Pflanzenwachstum.
Wenn du Cannabis in Innenräumen anbaust, solltest du darauf achten, dass du immer mindestens einen (oder in größeren Räumen mehrere) gut oszillierenden Ventilator laufen hast (natürlich zusätzlich zu deinem normalen Lüfter). Außerdem solltest du deine Pflanzen so weit wie möglich ausbreiten und darauf achten, dass sie im unteren Bereich nicht zu viel Laub haben.
3. Feuchtigkeit reduzieren
Im Zusammenhang mit dem obigen Punkt ist Feuchtigkeit der Schlüssel für das Pilzwachstum, also ist es wichtig, sie auf ein Minimum zu beschränken. Das kann manchmal schwierig sein, da Cannabis-Plfanzen viel Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, allerdings kannst du trotzdem ein paar Maßnahmen ergreifen.
Erstens: Vermeide es, deine Pflanzen zu viel zu gießen; wir haben einen ganzen Leitfaden dazu, also sieh ihn dir an. Kurz gesagt: Gieße deine Pflanzen erst, wenn die obersten ein bis zwei Zentimeter Erde vollständig ausgetrocknet sind. Vermeide es außerdem, deine Pflanzen von oben zu gießen und versuche, kein Wasser direkt auf die Blätter zu bekommen. Gieße das Wasser direkt auf den Boden und wässere so lange, bis es unten abfließt.
4. Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen
Cannabispflanzen gedeihen bei Temperaturen zwischen 20°C und 30°C, wobei sich dies je nach Stadium der Pflanze ändert. Auch die richtige Luftfeuchtigkeit ändert sich mit dem Wachstum der Pflanze: 65% bis 70% für Setzlinge, 40% bis 70% für vegitierende und 40% bis 50% für blühende Pflanzen.
Wenn du diese Werte im richtigen Bereich hältst, stehen die Chancen am besten, dass deine Pflanzen keine Infektionen bekommen.
5. Bei schweren Fällen ein Fungizid verwenden
Wenn du Blattseptoria frühzeitig erkannt hast, sollten diese Maßnahmen ausreichen, um ein erneutes Auftreten der Krankheit zu verhindern. In extremen Fällen ist das jedoch leider nicht genug. Hast du alles in deiner Macht Stehende getan und es tauchen trotzdem immer wieder gelbe Flecken auf, musst du vielleicht zu chemischen Mitteln wie Fungiziden oder bestimmten natürlichen Ölen greifen.
Es gibt mehrere handelsübliche Fungizide, die sicher für Cannabis-Plfanzen sind und sie mit ziemlicher Sicherheit vom Pilz befreien werden, doch völlig ohne Risiken sind sie leider nicht. Zum einen wird der Pilz zwar abgetötet, aber die Pflanze nicht geheilt; der Schaden ist dauerhaft.
Wenn du nach einem etwas natürlicheren Ansatz suchst, ist Neemöl eines der beliebtesten organischen Pestizide/Fungizide, die von Grower verwendet werden. Eine Mischung aus Neemöl und Wasser, die direkt auf die Blätter gesprüht wird, eignet sich hervorragend zur Vorbeugung gegen viele gängige Schädlinge wie Spinnmilben und Thripse, aber seine (wenngleich auch relativ geringen) fungiziden Eigenschaften machen es auch zu einer guten Wahl bei der Bekämpfung von Septoria, wenn du keine Lust auf härtere Chemikalien hast.
Egal, was du verwendest, es darf nicht auf die Blüten gelangen. Diese Chemikalien verbleiben auf deinen Blüten und können den Geschmack deines Endprodukts stark beeinträchtigen. Wie bei allem, was du für deine Cannabispflanzen verwendest, solltest du dich genau an die Anweisungen des Herstellers halten – er weiß, wovon er spricht.
Wie du Cannabis-Blattseptoria verhindern kannst
Wenn möglich, ist Vorbeugung einer Behandlung immer vorzuziehen, vor allem, weil die von Blattseptoria veursachten Schäden dauerhaft sind. Deine Cannabispflanzen frei von Septoria zu halten, ist gar nicht so schwer und hängt größtenteils von der richtigen Pflanzenpflege ab, die jeder Grower bereits praktiziert haben sollte. Außerdem können Septoria-Sporen monatelang überleben, also säubere deinen gesamten Anbauraum vor und nach jedem Anbau gründlich.
1. Halte deinen Anbauraum sauber
Das klingt ziemlich offensichtlich, aber es erstaunt mich immer wieder, wie viele Grower abgestorbene Pflanzenreste nicht entfernen. Septoria (wie viele andere Pilze) wachsen auf abgestorbenen Pflanzen, also ist das Entfernen alter oder abgefallener Blätter entscheidend für die Gesundheit deiner Pflanzen. Das ist in der Regel wichtiger für Indoor-Grower, aber ich werde weiter unten auch ein wenig darüber sprechen, welche Maßnahmen Outdoor-Grower ergreifen können.
2. Halte die richtigen Bedingungen aufrecht
Ich habe das bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, kann es aber im Prinzip nicht oft genug sagen. Wenn du deinen Anbauraum in einem optimalen Temperatur- und Feuchtigkeitsbereich hältst und für eine gute Luftzirkulation sorgst, ist es viel schwieriger, dass sich eine Infektion (durch Pilze, Bakterien oder Schädlinge) überhaupt ausbreitet.
3. Beschneide deine Pflanzen
Wenn du die unteren Zweige deiner Pflanzen beschneidest, kannst du nicht nur den Ertrag steigern, sondern auch Krankheiten abwehren. Beschnittene Pflanzen sorgen für eine bessere Luftzirkulation, eine niedrigere Luftfeuchtigkeit und halten die Blätter vom Boden fern, wo Pilzsporen leben können.
Tipps für Outdoor Grower
Der Anbau von Gras im Freien hat viele Vorteile, aber auch den großen Nachteil, dass du nur wenig bis keine Kontrolle über die Umwelt hat. Es gibt jedoch ein paar gute Tipps, die Grower im Freien befolgen können, um das Risiko von Blattseptoria zu verringern.
- Wähle einen guten Standort
Du solltest einen Standort mit ausreichender Drainage wählen, damit sich das Wasser nach einem Regen nicht staut. Natürlich brauchst du auch viel Sonnenlicht, das jedoch nicht nur für die Pflanze wichtig ist. Wenn die Sonne den Boden regelmäßig austrocknet, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Pilzinfektion erheblich.
- Halte es sauber
Es ist zwar unmöglich, einen Außenbereich wirklich „sauber“ zu halten, aber du kannst zumindest ein paar Maßnahmen ergreifen, um Verschmutzungen zu minimieren. Entferne alle toten Blätter (Cannabis oder andere), die in den Bereich gelangen, sowie alle Nicht-Cannabis-Pflanzen, die neben deiner Pflanze wachsen. Es gibt zwar Gründe, bestimmte Pflanzen neben Cannabis anzubauen (z. B. können Hülsenfrüchte helfen, den Stickstoffgehalt zu regulieren), aber jedes andere Unkraut wird nur Probleme verursachen.
- Verteile deine Pflanzen
Wenn du deine Cannabispflanzen weit auseinander hältst, haben sie nicht nur viel Platz zum Wachsen, sondern es besteht auch ein geringeres Risiko, dass sich Krankheiten von Pflanze zu Pflanze ausbreiten.
- Mulche den Mutterboden
Indem du eine Schicht Mulch auf deinem Boden verteilst, bildest du eine Barriere zwischen den Blättern deiner Cannabispflanze und allen Sporen, die im Boden leben könnten.
Erkenne die Flecken, bevor es zu spät ist
Blattseptoria ist eine Pilzkrankheit, die deinen Cannabispflanzen echten Schaden zufügen kann, wenn sie nicht schnell behandelt wird. Wenn du die Dinge jedoch genau im Auge behältst, ein paar grundlegende Vorsichtsmaßnahmen befolgst und rechtzeitig eingreifst, kannst du ernsthafte Probleme an deinen Pflanzen allerdings vollständig vermeiden.