Die Blütephase ist das letzte Stadium, in dem deine Pflanzen vom Wachstum zur Bildung ihrer Blüten übergehen. In dieser Zeit musst du auf die Blütenbildung, die starken Aromen und den hohen Nährstoffbedarf achten. Lass uns heute besprechen, wie für eine erfolgreiche Ernte den Licht- und Nährstoffplan Woche für Woche anpasst und Schädlinge kontrollierst!
Jetzt, wo deine Pflanzen ein gutes Fundament haben, ist es an der Zeit, ihre Blüte einzuleiten. Für uns Grower ist das natürlich der interessanteste Teil des Anbaus und der Zeitpunkt, an dem sich unsere ganze Vorbereitungsarbeit endlich auszahlt. Pflanzen in der Blütephase benötigen allerdings mehr regelmäßige Pflege als Pflanzen in der Vegetationsphase, weshalb du unbedingt einen gut durchdachten Zeitplan haben solltest. Mach während der Blütephase auch besser keinen Urlaub, damit du dich jederzeit um deine Pflanzen kümmern kannst.
Was ist die Blütephase?
Wie der Name schon sagt, ist die Blütephase jener Teil des Lebenszyklus deiner Pflanze, in dem sie beginnt, ihre so begehrten Blüten zu produzieren. Die Blütephase von Cannabis ist geprägt von explosivem Wachstum, beißendem Geruch und hohem Nährstoffverbrauch, also stell sicher, dass du alles vorbereitet hast, bevor du den Startschuss für diese Phase gibst.
Grob gesagt besteht die Blütephase aus zwei kleineren Phasen: Der Vorblüte und der eigentlichen Blüte. Beide zählen zwar als „Blüte“, doch für das richtige Nährstoff- und Zeitmanagement solltest du trotzdem wissen, in welcher dieser beiden Unterphasen du dich gerade befindest.
Vorblüte
Die Vorblüte ist die Übergangsphase zwischen Vegetation und Blüte. Während der Vorblüte zeigen deine Cannabispflanzen die ersten Blütenanzeichen. Die Vorblütezeit kann je nach Sorte zwischen 1 und 3 Wochen dauern, allerdings dürften die ersten Anzeichen schon nach wenigen Tagen sichtbar sein.
Da du in dieser Phase die ersten Blütenanzeichen erkennst, ist es jetzt möglich, deine männlichen von deinen weiblichen Pflanzen zu trennen. Die meisten von uns bauen schließlich für Blüten an und nicht für Samen. Du solltest deine männlichen Pflanzen also besser loszuwerden, bevor sie deine weiblichen bestäuben.
Wenn du feminisierte Samen anbaust, kannst du davon ausgehen, dass über 90 % der Samen weiblich sind. Sieh das aber nicht als Freibrief, deine Pflanzen während dieser Phase nicht frühzeitig und gründlich zu überprüfen. Weibliche Pflanzen sollten feine weiße Härchen haben, die „Stempel“ genannt werden. Das sind die gleichen weißen oder orangefarbenen Haare, die du normalerweise auf fast allen Blüten findest. Männliche Pflanzen hingegen entwickeln kleine Pollensäcke, die runder und unbehaart sind.
Auch wirst du feststellen, dass das Pflanzenwachstum zunimmt und die Spitzen deiner Pflanze eine hellere grüne Farbe annehmen, bevor die ersten weißen Haare wachsen. An diesen Stellen werden sich die zukünftigen Colas bilden.
Blüte
Die eigentliche Blüte ist der Moment, in dem die wahre Magie passiert. Im Laufe der nächsten Wochen werden sich diese weißen Stempel schnell vermehren und dann zu richtigen Blüten heranwachsen. Die Blüte ist das letzte Stadium im Lebenszyklus deiner Cannabispflanze und gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem sie am anfälligsten für Schädlinge und Krankheiten ist.
Die Blüten von Cannabispflanzen sind ein beliebtes Zuhause für viele Arten von Ungeziefer und die Sauberkeit deiner Pflanzen ist das A und O für eine erfolgreiche Ernte. In unserem Leitfaden zum Erkennen und Beseitigen der häufigsten Schädlinge findest du bei Bedarf weitere Infos.
Wann sollte ich die Blüte meiner Cannabispflanzen einleiten?
Auf diese scheinbar simple Frage gibt es leider keine einfache Antwort. Du musst schließlich mehrere Faktoren berücksichtigen, wenn du deine Pflanze in die Blüte bringen möchtest.
Photoperiodische Samen
Wie bei so vielem im Leben, kommt es beim Einleiten der Blüte darauf an. Das Erste, was du beachten musst, ist dein Platz; die Pflanzen können sich während der Blütezeit in der Größe leicht verdoppeln (oder sogar verdreifachen).
Nehmen wir zum Beispiel an, dass deine Anbaufläche 2 m hoch ist und deine Pflanzen 30 cm über dem Boden anfangen zu wachsen. Zusätzlich braucht deine Lampe mindestens 30 cm Platz von oben. Damit hast du einen effektiven vertikalen Platz von 140 cm für den Anbau deiner Pflanze. In diesem Fall solltest du deine Pflanzen bei einer Höhe von etwa 40-50 cm blühen lassen.
Das setzt natürlich voraus, dass du keine Trainingstechniken anwendest, und soll nur als Grundlage dienen. Wenn du dich für fortgeschrittenere Anbautechniken interessierst, um deinen Platz zu maximieren, wirf gerne einen Blick auf unsere Anbauratgeber.
Als Faustregel gilt, dass eine frühere Blüte fast immer besser ist als eine zu späte, falls du dir Sorgen um deinen Platz machst. Eine (zu) kleine Pflanze mag eine kleine Enttäuschung sein; eine zu große Pflanze kann jedoch ein großes Desaster werden. Beachte aber, dass es sich bei den Zahlen um Durchschnittswerte handelt und deine Pflanzen sich möglicherweise anders verhalten.
Wenn du im Freien anbaust, hast du keinen Einfluss darauf, wann deine Pflanzen zu blühen beginnen. Die Blütezeit der Pflanzen im Freien hängt von der Jahreszeit und deinem Breitengrad ab. Sobald es weniger als 12 Stunden Tageslicht gibt, gehen sie von selbst in die Blüte über. Du kannst in einem Gewächshaus zwar zusätzliches Licht einsetzen, aber das ist normalerweise keine gängige Praxis.
Autoflowering-Samen
Wenn du Autoflowering Samen anbaust, brauchst du – bzw. kannst du – nichts machen. Diese Samen blühen automatisch (daher der Name) nach einer bestimmten Zeitspanne, weshalb sie in der Regel schneller sind als photoperiodische Sorten, dafür aber weniger variabel.
Du erkennst, dass deine Autoflowering-Pflanzen mit der Blüte begonnen haben, sobald sie in die oben beschriebene Vorblütephase eintreten.
Wie leite ich die Blüte von Cannabispflanzen ein?
Die Blüte zu beginnen, ist tatsächlich denkbar einfach.
- Pass deine Beleuchtung an
Photoperiodische Pflanzen benötigen, wie der Name schon sagt, ein bestimmtes Verhältnis von Licht und Dunkelheit, um mit der Blüte zu beginnen. Wenn du bereit bist, die Blüte deiner Pflanze einzuleiten, musst du nur die Beleuchtung auf einen 12-Stunden-an-12-Stunden-aus-Zeitplan umstellen. Besorg dir dafür am besten eine Zeitschaltuhr, damit du das nicht jeden Tag manuell machen musst.
- Pass deine Nährstoffe an
Pflanzen benötigen in verschiedenen Wachstumsphasen unterschiedliche Nährstoffmengen. Vorgemischte Nährstoffmischungen gibt es als „Wachstums-“ oder „Vegetationsmischung“ sowie als „Blütenmischungen“. Wir einfach einen Blick aufs Etikett an und befolge die Anweisungen so genau wie möglich – Pi mal Daumen ist hier nicht zu empfehlen.
- Schneide überschüssiges Wachstum zurück
Inzwischen solltest du deine Pflanze zwar schon ein paar Mal beschnitten haben, doch jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, die Schere nochmals anzulegen. Durch die Auswahl der genauen Zweige, die an deiner Pflanze dranbleiben sollen, hast du die volle Kontrolle über die Blütestellen deiner Pflanze. So kannst du die Menge an Licht und Luft, die deine Blüten bekommen, effektiv maximieren.
Anschließend musst du nur noch zusehen und warten, bis die ersten Blüten auftauchen.
Wie lange dauert die Blütephase?
Auf diese Frage gibt es ebenfalls keine wirklich eindeutige Antwort. Grundsätzlich kannst du die Natur nicht hetzen und deine Pflanze ist bereit, wenn sie eben bereit ist. In der Regel dauert das zwischen 8 und 12 Wochen, doch manche Sorten sind auch schneller oder langsamer. Sogar bei verschiedenen Pflanzen derselben Sorte kann die Blütezeit manchmal mehrere Wochen auseinander liegen!
Im Allgemeinen brauchen Sativas länger als Indicas, um ihre Blütephase zu beenden. Wenn du Wert auf Schnelligkeit legst, sind Sorten wie Top 44, Bubblegum XXL oder WSS Skunk eine gute Wahl für schnell blühende Sorten.
Kurz gesagt folgt jede Pflanze während der Blütephase (ungefähr) dem gleichen Entwicklungsmuster, nur eben mit leicht unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Blütephase nach Woche
Sobald die Vorblütephase vorbei ist und die Pflanzen richtig zu blühen beginnen, sollten sie die folgenden Schritte durchmachen.
Woche 1-2
Wie bereits erwähnt, solltest du dich darauf einstellen, dass deine Pflanzen in den ersten Wochen schnell wachsen werden. Cannabispflanzen werden in der Regel mindestens doppelt so hoch, wenn sie in die Blütephase übergehen, und legen mit ihrem schnellen Wachstum fast sofort los. Im Durchschnitt legt eine Pflanze etwa 2/3 ihres Gesamtwachstums in der Blütephase zurück, also leite die Blüte sicherheitshalbe viel früher ein, als du es eigentlich für logisch hältst.
Du solltest innerhalb einer Woche die allerersten Anzeichen der Blüte sehen. Diese ersten Veränderungen sind das bereits erwähnte Wachstum von Stempeln an den Verbindungsstellen, wo die Fächerblätter auf den Stängel treffen (der Bereich, der als „Kelch“ bezeichnet wird). Diese „Vorblüten“ sind ein Zeichen dafür, dass alles reibungslos verläuft.
In circa der nächsten Woche solltest du Gruppen von einzelnen Blättern beobachten können, die aus den Spitzen deiner Hauptknospen sprießen und aus deren Mitte sich weiße Stempel entwickeln. An diesen Stellen bilden sich dann die Hauptblüten. Inzwischen sollten deine Pflanzen auch einen charakteristischen Geruch verströmen, also sorge dafür, dass dein Raum gut belüftet ist.
Ab der zweiten Woche sollte sich das Wachstum der Blütenstempel stark beschleunigen und du wirst jeden Tag Veränderungen feststellen. Inzwischen sollten die Blüten auch beginnen, die Trichome (Kristalle auf den Blüten) zu produzieren, die schließlich unser begehrtes THC enthalten. Diese sollten an den Blüten und den angrenzenden Blättern erscheinen.
Wochen 3-5
In den nächsten Wochen steht die Pflanze in voller Blüte und ihre Blüten werden jeden Tag merklich größer und dichter. Das schnelle vertikale Wachstum deiner Pflanze wird sich zwar verlangsamen, hält aber wahrscheinlich trotzdem noch ein paar Wochen an.
Deine Pflanzen sind während dieser Zeit sehr empfindlich und jeglicher Stress oder Schaden könnte deine Ernte ernsthaft beeinträchtigen. Nährstoffmängel machen sich jetzt deutlich bemerkbar und müssen sofort behoben werden. In unserem Leitfaden zur Diagnose häufiger Probleme mit Cannabispflanzen erfährst du mehr über den Umgang mit diesen Problemen.
Wenn deine Pflanze jedoch gesund aussieht und normal wächst, gibt es nichts mehr zu tun, was du nicht schon erledigt hast. Das ist auch die letzte Gelegenheit, überschüssige Blätter oder unerwünschte Blütenstände zu entfernen, also stutze deine Pflanze eventuell ein letztes Mal, bevor du sie auf die Zielgerade schickst. Übertreibe es aber nicht, denn deine Pflanze wird zu diesem Zeitpunkt kaum noch neues Wachstum ausprägen.
Wochen 6-8
Über die nächsten Wochen hinweg wirst du zunehmend in Versuchung geraten, deine Pflanze zu ernten. Geduld ist jedoch eine Tugend – auch wenn deine Blüten nicht mehr merklich größer werden, wachsen sie dennoch weiter. In dieser Phase werden die Blüten immer dichter und schwerer, während sie gleichzeitig noch mehr Trichome produzieren.
Viele Blätter werden wahrscheinlich schon braun und brüchig werden. Das ist völlig normal und ein Zeichen dafür, dass die Pflanze ihre ganze Energie in die Blütenbildung steckt. Deine Pflanze sollte keine neue Vegetation mehr bilden und eine gleichbleibende Höhe behalten.
In der 7. oder 8. Woche sind die meisten Pflanzen dann endlich für die Ernte bereit. Es gibt zwar keine einheitliche Regel für den „idealen“ Zeitpunkt zum Absägen deiner Pflanze, doch ein guter Indikator ist, wenn ihre Trichome anfangen, sich von klar zu bernsteinfarben zu verändern. Sollten sich etwa 50-60% der Trichome verändert haben, kannst du also in die letzte Phase der Blüte eintreten.
Das ist auch gleichzeitig die wichtigste Phase im Leben deiner Pflanze, also mach sie zur absoluten Priorität. Wenn du einen Urlaub oder eine längere Abwesenheit geplant hast, sollte das wirklich nicht in diese Phase fallen. Du kannst eine Pflanze zwar ein oder zwei Tage lang in Ruhe lassen, doch wenn irgendetwas schiefläuft (Lichtausfall, Wassermangel, Nährstoffmangel, Schädlingsbefall usw.) und du es nicht sofort behebst, wird deine Pflanze mit ziemlicher Sicherheit leiden und könnte sogar sterben.
Wochen 9+
Kurz vor der Ernte ist es an der Zeit, deine Pflanze zu spülen (oder zu bluten). Dazu gibst du ihr einfach reines, sauberes Wasser ohne Nährstoffe. So kann sie alle noch vorhandenen Chemikalien aufbrauchen und du bekommst nur den frischesten und saubersten Geschmack deiner Blüten.
Falls deine Pflanze nach 9 oder 10 Wochen noch nicht bereit zu sein scheint, gib ihr noch eine Woche. Manche Pflanzen brauchen einfach ein bisschen mehr Zeit. Einige Sorten (wie Super Silver Cheese oder Gorilla Haze) haben eine außergewöhnlich lange Blütezeit und nehmen oft bis zu 90 Tage in Anspruch. Du solltest also schon beim Pflanzen deiner Samen sichergehen, dass du dir so viel Zeit wie nötig für deine Pflanzen nehmen kannst, um sie sicher über die Ziellinie zu bringen.
Wann sollte ich meine Pflanzen ernten?
Diese letzten Wochen sind in der Regel die stressigsten für dich als Grower und die wichtigsten für die Pflanze. Viele Grower-Neulinge (und sogar erfahrene Profis) sind manchmal etwas zu ungeduldig und ernten zu früh.
Verschiedene Sorten blühen unterschiedlich schnell, doch eine Zeitspanne von 7-10 Wochen ist am häufigsten vorzufinden. Behalte deine Pflanzen in dieser Zeit genau im Auge, damit du sie zum richtigen Zeitpunkt erntest. Achte vor allem auf die Blätter, Stempel und Trichome.
- Blätter
Wie bereits erwähnt, können braune Fächerblätter einer Pflanze ein Zeichen dafür sein, dass es bald Zeit für die Ernte ist. Das kann aber auch ein Krankheitsanzeichen sein, pass also auf. Sollten braune Blätter schon nach 2-3 Wochen auftreten, stimmt etwas nicht; kommen sie erst nach 7-8 Wochen, ist wahrscheinlich alles in Ordnung.
- Blütenstempel
Die weißen Härchen auf deinen Blüten werden sich (höchstwahrscheinlich) irgendwann orange färben. Das bedeutet, dass sich die Pflanze dem Ende ihrer Blütephase nähert und dass du bald ernten kannst. Das ist aber nicht der beste Indikator, denn bei vielen Sorten ändert sich die Farbe des Stempels nur wenig oder erst nach dem idealen Erntezeitpunkt.
- Trichome
Das ist wahrscheinlich die konstanteste Methode, um die Reife einer Pflanze zu beurteilen. In diesen Kristallen wird das THC produziert und gespeichert, und wenn sie reifen, verändert sich die chemische Beschaffenheit der Pflanze. Sobald sie zu 60-70% bernsteinfarben sind, ist es in der Regel an der Zeit, die Pflanze zu kappen.
Wie gesagt, das sind nur allgemeine Richtlinien. Weitere Details findest du in unserem Leitfaden zum besten Erntezeitpunkt deiner Pflanze.
Wie pflege ich blühende Pflanzen?
Die Pflege von blühenden Cannabispflanzen erfordert Hingabe, Finesse und ein wachsames Auge. Es ist zwar möglich, mit einem Minimum an Aufwand Gras anzubauen und zu ernten, doch in der Regel bekommst du dann auch nur ein Minimum an Qualität und Quantität. Du musst dir die Zeit nehmen und deine Pflanzen richtig pflegen.
Das Wichtigste, was du als Grower für deine Pflanzen tun kannst, ist, die bestmögliche Umgebung für sie zu schaffen.
Licht
Je mehr Licht du deinen Pflanzen gibst, desto produktiver werden sie sein – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Die alte Weisheit, dass man einer Pflanze nicht zu viel Licht geben kann, stimmt nur zum Teil und wenn du es übertreibst, kann das deinen Pflanzen schaden. Das mag zwar kontraintuitiv erscheinen, macht aber Sinn, wenn du bedenkst, wie Pflanzen in der Natur wachsen.
Viele Grower wollen ihre Pflanzen so lange wie möglich unter so viel Licht wie möglich halten, was im Allgemeinen auch gut ist. Sei dir allerdings darüber im Klaren, dass eine Pflanze durchaus zu viel Licht bekommen kann. Im Freien haben Pflanzen nächtliche Dunkelheit und bewölkte Tage, um ihre Photosynthese zu regulieren; in Innenräumen gibt es diese Beschränkungen nicht.
Pflanzen nutzen das Sonnenlicht, um Nährstoffe aufzunehmen und zu verarbeiten. Wenn sie zu viel Licht bekommen, können sie mehr Nährstoffe aufnehmen, als sie verarbeiten können, was zu Nährstoffbrand führt. Das ist der Grund, warum die meisten Grower selbst vegetierende Pflanzen nur 18 Stunden lang beleuchten (was übrigens auch enorm an Energiekosten einspart).
Auch während der Blüte besteht die Gefahr von zu viel Licht. Als allgemeine Regel gilt, dass du maximal 1000 µmol/m²/s (Mikromol pro Quadratmeter pro Sekunde) auf einem Quadratmeter Anbaufläche haben solltest. Bei den meisten Lampen, die für den Anbau verkauft werden, stehen diese Angaben auf der Website oder auf der Verpackung. Nimm das also als Ausgangspunkt.
Bedenke außerdem, dass nicht jedes Blatt einer blühenden Pflanze gleich wertvoll ist. Wenn ein Blatt kein Licht bekommt, kann es keine nützlichen Stoffe für die Pflanze produzieren und verbraucht nur Ressourcen. Bei LED-Lampen erhalten nur die obersten 3-5 Schichten der Blätter nützliches Licht.
Luftfeuchtigkeit
Während Sämlinge eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 70 % brauchen, ist der Feuchtigkeitsbedarf blühender Pflanzen deutlich niedriger. Normalerweise sollten die Pflanzen während der Blütezeit bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 45% gehalten werden, um das Risiko von Schimmel oder Algen zu minimieren.
Cannabisblüten sind feucht und klebrig und bieten allen Arten von Schimmelpilzen ein hervorragendes Zuhause. Außerdem geben große Pflanzen durch den Prozess der Transpiration eine enorme Menge an Feuchtigkeit an die Luft ab. Wenn deine Luftfeuchtigkeit über 50 % liegt, solltest du eine stärkere Belüftung oder sogar einen Luftentfeuchter in Betracht ziehen.
Luftstrom
Externe Belüftung ist ein Muss für die Klima- und Geruchskontrolle, aber auch der interne Luftstrom ist entscheidend. Während interne Ventilatoren während der Vegetation helfen, die Pflanze zu stärken, können dieselben Ventilatoren während der Blüte dazu beitragen, die Blüten trocken zu halten. Außerdem macht es bewegte Luft fliegenden Insekten schwerer zu manövrieren und hält sie von deinen Pflanzen fern.
Raum
Achte darauf, dass deine Pflanzen sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung genügend Platz haben. Pflanzen scheinen zu wissen, wann sie an eine andere Pflanze stoßen und neigen dazu, dies durch Wachstum nach oben statt nach außen zu kompensieren. Wenn du bereits mit einer begrenzten Höhe arbeitest, kann das ein großes Problem sein. Insgesamt ist es ratsam, deinen Pflanzen mehr Platz zu geben, als sie deiner Meinung nach eigentlich brauchen.
Unterstützung
Wenn deine Pflanzen immer größere und schwerere Blüten bilden, besteht die Gefahr, dass sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen. Holzdübel sind eine gute Wahl, um deine Pflanzen zusätzlich zu stützen und dafür zu sorgen, dass sie aufrecht bleiben.
Die Ernte deiner Cannabispflanze
Jetzt, wo deine Pflanze endlich so weit ist, ist endlich die Zeit für die Ernte gekommen. Für die Ernte stehen dir mehrere Optionen zur Auswahl und normalerweise entwickelt jeder Grower langsam eine eigene Strategie, die am besten für ihn funktioniert. Die einfachste Methode ist, die Pflanze abzuschneiden, die Fächerblätter zu entfernen und sie für 10-14 Tage kopfüber in einem dunklen Raum aufzuhängen.
Sobald die Zweige beim Biegen brechen, kannst du die Blüten abschneiden, in ein Glasgefäß geben und mit dem Veredeln beginnen. Das kann bis zu 6 Wochen dauern und ist der wichtigste Schritt, um ein leckeres und rauchbares Endprodukt zu erhalten. Weitere Informationen findest du in unserem vollständigen Leitfaden zum Ernten und Veredeln.
Der Anbau von Cannabis ist eines der lohnendsten Hobbys, das es gibt, auch wenn es ein hohes Maß an Engagement erfordert. Beim Anbau gibt jedoch es einen großen Unterschied zwischen „einfach nur machen“ und „es gut machen“; wenn du die hier beschriebenen Schritte befolgst, bist du allerdings schon ein ganzes Stück weiter, eine erfolgreiche Ernte einzufahren.