Wir alle wollen das Maximum aus unseren Cannabispflanzen herausholen, wofür Lollipopping eine der besten Methoden ist. Es mag zwar kontraintuitiv erscheinen, doch wenn du unproduktives Wachstum entfernst, zwingst du deine Pflanze dazu, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: die Blüten.
- Was ist Lollipopping?
- Welche Vorteile hat Lollipopping von Cannabispflanzen?
- Soll ich bei meinen Graspflanzen Lollipopping machen?
- Wann sollte ich mit dem Lollipopping meiner Cannabispflanzen beginnen?
- Wie gehe ich beim Lollipopping meiner Pflanzen vor?
- Schritt 1: Bestimme, was getrimmt werden soll
- Schritt 2: Entferne die Blätter
- Schritt 3: Entferne die Blüten
- Kombiniere Lollipopping mit anderen Anbautechniken
- Lass es poppen
Was ist Lollipopping?
Lollipopping ist eine der einfachsten und effektivsten Anbautechniken für Grower in Innenräumen. Wie der Name schon andeutet, werden dabei die unteren Blätter (und sogar die Blüten) eines Zweigs abgeschnitten, um das Wachstum einer einzelnen Cola an der Spitze zu maximieren. So entsteht eine Art Lollipop-Form mit einem dünnen Stiel, der eine große Blüte trägt.
Lollipopping ist einfach, schnell und relativ stressfrei und bietet für (fast) jede Pflanze große Vorteile.
Welche Vorteile hat Lollipopping von Cannabispflanzen?
Wenn eine Cannabispflanze sich selbst überlassen wird, wächst sie zu einer typischen „Weihnachtsbaum“-Form heran, also unten breit und oben spitz. Diese unteren Zweige können und werden zwar Blüten produzieren, aber nicht die dichten, schweren Colas, auf die wir als Grower aus sind. Typischerweise bilden diese Zweige kleine Popcorn-Blüten, die zwar immer noch potent, aber oft auch blättrig, stängelig und alles andere als ideal sind.
Das Schlimmste ist jedoch, dass diese kleineren Blüten die Qualität und Quantität der Blüten an der Spitze der Pflanze beeinträchtigen. Selbst die größten Pflanzen können nur eine bestimmte Menge an Blüten produzieren (je nach Größe der Pflanze und anderen Faktoren). Wenn du also das Wachstum auf weniger Stellen beschränkst, bekommst du größere und bessere Blüten.
Außerdem ist das Lollipopping eine gute Möglichkeit, die Luftzirkulation um die Erde und an der Unterseite deiner Pflanze zu verbessern. Zu viel Feuchtigkeit oder stehende Luft führt oft zu Schimmel– und/oder Pilzwachstum, was ohne Gegenmaßnahmen schnell die gesamte Ernte ruinieren kann.
Soll ich bei meinen Graspflanzen Lollipopping machen?
Wenn du dein Gras drinnen anbaust, solltest du Lollipopping auf jeden Fall auf dem Schirm haben. Indoor-Anbauleuchten liefern einen statischen Lichtpunkt, sodass nur der obere Teil der Pflanzen genug Licht bekommt, um produktiv zu sein.
In der Regel durchdringen die meisten LED-Lampen nur die obersten drei bis fünf Wachstumsschichten. Sämtliches Wachstum darunter ist demnach nicht viel mehr als eine Belastung für die Ressourcen deiner Pflanze. Zusätzliche Beleuchtung kann das zwar ausgleichen, aber die Kosten überwiegen in der Regel den Nutzen.
Wenn du im Freien anbaust, ist Lollipopping weniger wichtig. Da sich die Sonne jeden Tag ihren Weg über den Himmel bahnt, erhält deine Pflanze Licht aus allen Winkeln und kann daher viel produktiver sein. Du solltest deine Pflanzen im Freien trotzdem beschneiden, aber dabei geht es primär um die Luftzirkulation und die Gesundheit der Pflanzen.
Sollte ich bei einer Autoflowering-Pflanze Lollipopping machen?
Klar, da spricht nichts dagegen. Im Gegensatz zu anderen stressigen Trainingstechniken wie Topping oder Mainlining verlangsamt Lollipopping das Wachstum der Pflanze nicht wesentlich. Sobald deine Autoflowering-Pflanze an den Punkt kommt, an dem die unteren Zweige kein Licht mehr bekommen, bietet sich Lollipopping an.
Du solltest trotzdem beachten, dass Lollipopping deine Pflanze trotzdem stresst und ihr Wachstum verlangsamen kann. Da Autoflowering-Pflanzen einen voreingestellten Timer haben, wirkt sich ein zu starker Beschnitt eventuell auf die Ernte aus. Am besten probierst du die Technik nebeneinander an ein paar Pflanzen aus und schaust, ob dir der Unterschied es wert ist.
Wann sollte ich mit dem Lollipopping meiner Cannabispflanzen beginnen?
Der beste Zeitpunkt fürs Lollipopping ist direkt um den Wechsel zur Blüte – entweder gleichzeitig mit ihm oder irgendwann in den ersten 2-3 Wochen. Wenn du zu früh lollipoppst, wächst die Pflanze weiter und du musst das Ganze noch einmal machen. Machst du es zu spät, setzt du die Pflanze mitten in der Blütezeit unter Stress, was auf lange Sicht zu Schäden führen kann.
Das Ziel ist es, eine optimale Anzahl von Wachstumsstellen zu schaffen, die alle ausreichend Licht erhalten. Wenn du Lollipopping machst, während die Cannabispflanze gerade zu blühen beginnt, siehst du genau, wo diese Stellen sein werden.
Lollipopping vs. Entlaubung
Beim Entlauben werden Blätter entfernt, um die Gesundheit der Pflanze zu erhalten (Belüftung, Belichtung). Lollipopping ist eine Art des Entblätterns, bei der es jedoch darum geht, die Wachstumsstellen zu optimieren. Du solltest deine Pflanze in der Wachstumsphase regelmäßig entlauben, damit sie gut belüftet wird und ausreichend Licht bekommt.
Wie gehe ich beim Lollipopping meiner Pflanzen vor?
Lollipopping ist ziemlich einfach und erfordert nur eine gute Gartenschere (im Notfall tun es auch eine Rasierklinge oder eine scharfe Schere).
Schritt 1: Bestimme, was getrimmt werden soll
Bevor du mit dem Schneiden beginnst, solltest du dir einen Plan machen und genau überlegen, auf welche Stellen du dich konzentrieren musst. Die meisten Grower entfernen alle Blätter und Blütenstellen unterhalb eines bestimmten Punktes: in der Regel das untere Drittel oder sogar die ganze untere Hälfte der Cannabispflanze. Ziehe eine imaginäre Linie an dem Punkt, an dem du Schatten auf die Blätter fallen siehst. Alles, was darunter liegt, muss weg.
Im Idealfall solltest du zwischen 4 und 6 Knoten an der Spitze eines jeden Zweigs haben, die du zurücklässt. Diese werden dann zu den großen Colas verschmelzen, auf die du aus bist.
Schritt 2: Entferne die Blätter
Beim Lollipopping müssen keine Zweige entfernt werden, sondern nur die Blätter. Beginne unten an der Pflanze und schneide alle Fächerblätter ab, die sich unterhalb deiner imaginären Linie von Schritt 1 befinden. Versuche, sie so nah wie möglich am Stiel abzuschneiden, ohne den Stiel zu beschädigen.
Du wirst beim Schneiden leicht das Gefühl bekommen können, dass du es krass übertreibst, und dich bei dem Gedanken ertappen, dass du mit Sicherheit schon genug entfernt haben solltest – obwohl noch eine Menge Arbeit übrig ist. Schon klar, so viel Wachstum zu entfernen, tut immer in der Seele weh. Vertraue einfach auf die Methode, denn die Belohnung ist es auf jeden Fall wert.
Schritt 3: Entferne die Blüten
Wenn du mit dem Lollipopping bis ein paar Wochen in die Blütephase gewartet hast, solltest du bereits Blüten sehen. Nachdem du alle Blätter entfernt hast, sind jetzt noch alle gesprossenen Blütenstellen unterhalb deiner Linie dran.
Kombiniere Lollipopping mit anderen Anbautechniken
Zwar kannst du Lollipopping auch als alleinige Technik einsetzen, aber es glänzt vor allem in Kombination mit anderen fortschrittlichen Anbautechniken wie Mainlining oder Screen of Green. Bei diesen Techniken geht es darum, den Platz in der Krone zu maximieren und vertikales Wachstum für seitliche Ausbreitung zu opfern.
Wenn du ein stressarmes Training durchführst, kannst du deine Zweige leicht ausbreiten, um die Lichteinstrahlung zu maximieren und sie auf ein einheitliches Blätterdach zu konzentrieren. Diese kleine Hilfe wird bei deiner Pflanze einen gewaltigen Unterschied zu ihrem natürlichen Wachstum machen.
Lass es poppen
Durch Entfernen des untersten Wachstums einer Cannabispflanze, kannst du ihr produktives Wachstum maximieren. Lollipopping ist eine der einfachsten, schnellsten und zuverlässigsten Methoden für jeden Grower, um die Qualität der Blüte und den Gesamtertrag seiner Pflanzen auf ein neues Niveau zu bringen.