Hydroponische Systeme oder Bodensysteme

Hydroponische Systeme oder Bodensysteme

Weder Hydrokultur noch Erde gewinnt im Kampf um das beste Anbausystem. Für welches du dich entscheidest hängt davon ab, wieviel Erfahrung du im Anbau von Marihuana hast und welche Marihuanasorte du genau züchten möchtest. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über beide Anbausysteme wissen musst, so dass du hinterher eine fundierte Entscheidung für dein Anbauzimmer treffen kannst.

Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die beim Gartenanbau eine Rolle spielen, der Wichtigste jedoch ist, ob man sich für ein hydroponisches System oder ein Bodensystem entscheidet. Und wie bei allen anderen Dingen auch haben beide Systeme Vor- und Nachteile. Eine weitverbreitete Annahme unter Gärtnern lautet, dass hydroponische Systeme schneller Erträge bringen und daher besser sind, doch ist dieses System nicht ohne Nachteile. Das Gleiche jedoch gilt für das Bodensystem.

Wie also entscheidet man, ob man ein hydroponisches oder ein Bodensystem benutzen will? Es hängt alles davon ab, was du anbauen möchtest und wie erfahren du bereits beim Anbau der Pflanzen bist. Wenn du mit dem Anbau gerade erst beginnst, ist ein Bodensystem vermutlich die bessere Wahl, da man weniger beachten muss als beim hydroponischen System. Wenn du jedoch einen kommerziellen Anbau anstrebst, solltest du vielleicht einem hydroponischen System den Vorzug geben, da es schneller zu Erträgen führt, was nun mal wichtig im Geschäft ist.

Der Unterschied zwischen hydroponischen Systemen und Bodensystemen

Die Erde ist die konventionelle Anbaumethode, da dies der Weg ist, den auch die Natur nutzt. In der Konsequenz bedeutet dies, dass der Anbauer sich wenig Sorgen machen muss, da der Boden selbst den Großteil der Arbeit vollbringt. Er bietet Nährstoffe, die auf natürliche Weise in der Erde vorkommen und die dabei helfen, den pH-Wert der Pflanze gleichbleibend zu halten. Alternativ können solche Nährstoffe dem Boden auch zugeführt werden, und der Boden agiert dann als eine Art Puffer für den pH-Wert der Pflanze.

Abhängig von dem, was angebaut wird, bevorzugen Hanfanbauer bisweilen Erde gegenüber hydroponischen Systemen, da diese Entscheidung auch einen Einfluss auf den Geschmack des Produkts hat. Die meisten Menschen, die Marihuana anbauen, bevorzugen in Erde angepflanzten Hanf aufgrund des erdigen Geschmacks, der damit beim Rauchen entsteht. Das Gleiche dürfte beim Anbau von Tomaten beispielsweise nicht gelten.

Hydroponische Systeme benötigen hingegen unter Umständen gar keine Erde. Die Wurzeln der Pflanzen werden in einer flüssigen Lösung aufgezogen, die ein ausbalanciertes Gemisch an Nährstoffen für die Pflanze enthält. Durch die große Kontrolle über die Nährstoffe ist es möglich, den Pflanzen eine stetige Versorgung zu bieten, ohne dass sie ständig panisch nach Nährstoffen in der Erde suchen müssen. Diese Methode nennt sich „Nutrient Film Technique“.

Es gibt unterschiedliche Wege, ein hydroponisches System zu erschaffen, in dem die Pflanzen nicht nur ohne Wachstumsmedium in einer Lösung hängen. Man kann beispielsweise Sand, Kies oder Kokosnussfasern nutzen. Welches Wachstumsmedium man auswählt, hängt davon ab, was du anbauen möchtest. Das Wachstumsmedium stellt der Pflanze keine Nährstoffe zur Verfügung, es ist das hydroponische Becken, das den pH-Wert und die Nährstoffversorgung der Pflanzen kontrolliert.

Vorteile und Nachteile von Erde

Hydroponische Systeme oder Bodensysteme

Wenn ein Boden mit dem richtigen Anteil an Nährstoffen gekauft wurde, dann ist Erde eine sehr anfängerfreundliche, unaufwändige Grundlage für den Anbau. Der Boden selbst hat den richtigen pH-Wert für den Pflanzenwuchs und enthält alle Nährstoffe, die die Pflanze benötigt. Mit Erde anzubauen ist sicherlich die einfachere Methode, wenn du gerade mit dem Anbauen beginnst. Die meisten Marihuana-Nutzer geben auch an, dass ihre Blüten besser schmecken, da diese die Aromen der Erde aufnehmen.

Der hauptsächliche Nachteil beim Anpflanzen in Erde ist, dass es länger dauert, bis sich eine Pflanze erholt, wenn irgendetwas nicht mit ihr stimmt. Im Boden dauert es länger, bis sich die Symptome für Probleme zeigen und ein Problem festzustellen kann ebenso länger dauern. Das bedeutet nun, dass es bereits zu spät sein kann, wenn das Problem festgestellt wurde. Im Fall von Marihuana fällt die Ernte geringer aus, und das Wachstum der Pflanzen dauert ebenfalls länger.

Darüber hinaus gibt es das Problem des Fortwaschens von Nährstoffen von den Pflanzen, wenn sie in Böden anwachsen. Je nachdem, was sie zu sich nehmen, kann es notwendig sein, die Pflanzen von diesen Nährstoffen komplett zu befreien. Am besten kann man dies dadurch erreichen, dass man die Pflanzen ein paar Tage, bevor der Blühvorgang abgeschlossen ist, aus dem Boden holt und sie in etwas Wasser stellt. Das Wasser wird die Nährstoffe von den Pflanzen spülen, und diese überleben so ein paar Tage außerhalb des Bodens.

Vorteile und Nachteile des hydroponischen Systems

Hydroponische Systeme oder Bodensysteme

Die meisten Hanfanbauer tendieren heutzutage zu einem hydroponischen System, da die Nahrungszufuhr für die Pflanzen besser kontrolliert werden kann. Das bedeutet, dass abhängig von den Phasen des Pflanzenwachstums die Nährstoffe in genau der Menge zugeführt werden können, die für die jeweilige Phase von Vorteil ist. Hanfanbauer schätzen zudem, dass der Anbau in einem hydroponischen System eine schnellere und größere Ernte ermöglicht. Das ist ein großer Vorteil für jemanden, der Cannabis kommerziell anbauen möchte, da der Turnover der Pflanzen viel schneller funktioniert.

Ein weiterer großer Vorteil des hydroponischen Systems ist, dass man kein Risiko mit Krankheiten, die aus den Böden kommen können, eingeht. Wenn das hydroponische System, für das du dich entscheidest, die Nutrient Film Technique ist, dann ist damit überhaupt keine Erde verbunden und somit werden Pestizide und Insektizide nicht nötig, um die Pflanze zu schützen. Der Anbau kann mit hydroponischen Systemen vollkommen automatisiert werden, was bedeutet, dass eine strenge Kontrolle möglich ist. Es ist obendrein leichter, Probleme zu identifizieren, diese können dann gelöst werden, bevor schwere Schäden an den Pflanzen entstehen. Auf der anderen Seite verteilen sich Probleme in einem hydroponischen System schneller, weshalb sie auch schneller angepackt werden müssen!

Der Hauptnachteil mit diesem System ist seine Komplexität. Das hydroponische System zu beherrschen kann für Anfänger eine Schwierigkeit darstellen, weshalb ein Risiko für schwerwiegende Fehler gleich zu Beginn gegeben ist. Anwender des hydroponischen Systems geben ebenfalls zu, dass der Geschmack des Cannabis nicht so intensiv ist wie jener, der im Boden gezüchtet wird.

Die Kombination beider Systeme zur Erreichung einer optimalen Wachstumsumgebung

Im Grunde besteht überhaupt kein Grund zwischen Boden und hydroponischen Systemen zu wählen, da die beiden Systeme auch gut ineinandergreifen können. Dazu benötigt man einen Boden, um Pflanzen anzupflanzen und ein automatisiertes Auffangbecken, um die Wasserpegel, die pH-Werte und die Nährstoffwerte aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass der Boden grundsätzlich ohne Überwachung auskommt, da das automatisierte Auffangbecken sich um alles kümmert.

Es ist eine gute Methode, beide Systeme zu kombinieren, um eine optimale Anbauumgebung zu schaffen. Obwohl man größere Erträge schneller erhalten kann, ziehen Hanfanbauer großen Stolz aus dem Geschmack und dem Aussehen ihrer Pflanzen. Das Mischen beider Systeme verspricht das Beste aus beiden Welten.

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    Emma Ryte

    Ich bin in Deutschland geboren, habe während meiner Kindheit in England gelebt und meine High-School-Jahre in den USA verbracht. Meine Eltern sind mehr oder weniger Hippies, und deshalb hatte ich die Möglichkeit, mich frei zu entscheiden und meiner Leidenschaft für die Cannabispflanze nachzugehen. Meine Liebe zum Schreiben folgte bald danach. Durch das Schreiben über das Thema Cannabis habe ich viel über die Nutzung, den Anbau, die gesundheitlichen Vorteile und die industrielle Nutzung der Pflanze gelernt und teile dieses Wissen gerne! Ich besuche Amsterdam so oft wie möglich und schätze die Atmosphäre dort sehr, vor allem wenn es um Cannabis geht. Das motiviert mich dann, neue Dinge auszuprobieren, und ich erfahre auch viel über die Entwicklungen in der Branche. Könnte ich mir eine Person wünschen, mit der ich etwas rauchen möchte, wäre das Stevie Wonder. Ich liebe es, zu seiner Musik zu entspannen und high zu sein, und ich würde ihn gern einmal treffen!
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